Hierbei handelt es sich um eines der wertvollsten Gebäude in Olmütz im Stil des Wiener Jugendstils. Die Wiener Architekten Josef Tolk und Franz von Krauss bauten es zwischen 1905 und 1906 für die Olmützer Bankiers-Familie Primavesi. Paradoxerweise gehörte die Villa dieser Familie nur 14 Jahre lang, denn sie verließ Olmütz nach dem Ersten Weltkrieg und ging nach Österreich. In den darauffolgenden Jahren sowie nach dem Zweiten Weltkrieg als die Kommunisten es verstaatlichten, wurde das Gebäude als Sanatorium genutzt. Erst 1992, nach dem Mauerfall und Regimewechsel, wurde es den einstigen Besitzern zurück gegeben. Die Einzigartigkeit des Gebäudes machen vor allem seine Interieurs aus, die für die damalige Zeit absolut revolutionär gestaltet wurden – der Mittelpunkt des Hauses war eine Wohnhalle, um die alle anderen Räume angeordnet waren. Diesen Stil bezeichnete man als englisches Hallensystem.
Die Einrichtung der Villa ist ebenfalls äußerst wertvoll, denn das erhaltene Mobiliar stammt ebenfalls aus dem Jugendstil (hauptsächlich aus den Wiener Werkstätten), ebenso wie das hölzerne Treppenhaus, die Fenster und die Wandverkleidung.
Die Villa ist jedoch nicht nur aus künstlerischer Sicht ein Schmuckstück, sonders sie besticht auch durch ihre bemerkenswerten technischen Elemente, z.B. einen automatisierten zentralen Staubsauger und ein eigenes, kleines Kraftwerk.
TIPP: Obwohl sich im Dachgeschoss Wohneinheiten und Büroräume befinden, ist ein Teil der Villa der Öffentlichkeit zugänglich. Sie besticht durch ihre Galerie und ein stilvolles Restaurant mit einem (im Sommer geöffneten) Salon im Burgturm samt Terrasse.