Das Wahrzeichen des Unteren Marktplatzes (Dolní náměstí) ist die barocke tordierte Pestsäule mit einer Mutter-Gottes-Statue. Sie ist ein gemeinsames Werk des Steinmetzes Wenzel Render sowie der Bildhauer Tobias Schütz und Jan Sturmer und wurde 1724 fertiggestellt. Die Pestsäule symbolisiert die Dankbarkeit der Olmützer Bürger für die Überwindung der Pestepidemie, die zwischen 1714 und 1716 in Mähren wütete. Die Kapuziner, die 1615 auf Einladung des Bischofs Dietrichstein nach Olmütz kamen, durften erst nach Ende des Dreißigjährigen Krieges eine eigene Ordenskirche bauen: die Mariä-Verkündigung-Kirche (Kostel Zvěstování P. Marie). Zwischen 1655 und 1661 errichteten sie im Einklang mit den strengen Ordensregeln eine einfache Kirche, die jedoch wegen ihres schönen dreieckigen Schildes auffällt und die gesamte Südseite des Unteren Marktplatzes dominiert. Die nahe gelegene, einschiffige, gotische St.-Katharina-Kirche (Kostel sv. Kateřiny) in der Kateřinská-Straße stammt aus dem späten 14. Jahrhundert und gehörte ursprünglich dem angrenzenden Dominikanerinnen-Kloster (später den Ursulinen). Die kostbarsten architektonischen Elemente dieser Kirche sind das fünfteilige Gewölbe über dem Chor sowie das Eingangsportal mit hohem Wimperg. Das einstige Kloster birgt einen fast unangetasteten Gebäudekomplex aus zweistöckigen Häusern, die um zwei Innenhöfe angelegt sind. In ihrem Mauerwerk sind teilweise noch Reste älterer Bauten aus der Renaissance erhalten, aber das heutige Barockgebäude stammt aus jener Zeit, als die Stadt nach einem verheerenden Brand 1709 wieder neu aufgebaut wurde. Einer der Flügel des Konvents, bei der Křivá-Straße, wurde erst im 19. Jahrhundert gebaut.